Mit schlechten Nachrichten kann man sich abfinden oder nach Lösungen suchen. Wir haben eine ziemlich Gute für die Überbrückungszeit gefunden. Denn: Bürgerbeteiligung ist nicht für Schubladen gedacht.
Der letzte Beitrag stammt aus dem Sommer 2023. Der Aufstellungsbeschluss für den notwendigen Bebauungsplan wurde gefasst und in Abstimmung mit der Verwaltung haben wir einen Teil des Bürgerbudgets für die in Aussicht gestellte Umsetzung unseres Konzeptes in 2025 aufgespart. Nun hieß es warten. Die Hände blieben trotzdem nicht in den Taschen und so konnten wir beim Dorffest die Einweihung des Projektes "Von Bank zu Bank im Havelland" auf dem Platz feiern.
Je mehr Zeit verging und je mehr Nachrichten über die vielen Großprojekte der Gemeinde kamen, um so unruhiger wurde ich. Wie ist der Stand für unser kleines Projekt? Antwort gab es in der letzten Ortsbeiratssitzung. Für das Bebauungsplanverfahren hat die Gemeinde einen Antrag auf Förderung gestellt und nach Bewilligung wird das Verfahren noch einmal ca. zwei Jahre (!) dauern.
Enttäuscht, aber nicht mutlos
Ich war enttäuscht. Seit 2019 beschäftige ich mich im Ortsbeirat mit dem Projekt und versuche das Feuer der Bürgerbeteiligung für das Gemeinschaftsprojekt mit am Lodern zu halten. Nicht nur meckern, sondern mitmachen, ist das Motto und bisher haben sich Viele Engagierte mit eingebracht. Was denken die beteiligten Kinder- und Jugendliche über ihre Vorschläge? Können Sie sich ernstgenommen fühlen, wenn so viel Zeit vergehen soll? Was ist mit dem Geld aus dem Bürgerbudget für das Projekt, dass bis 2025 verwendet werden muss? Was passiert nach der Kommunalwahl?
Ich war enttäuscht, aber nicht mutlos. Und so bat ich um einen Termin mit der Verwaltung. Wir nannten es stimmungsaufhellend "Kick-Off-Meeting" und so fuhr eine Delegation aus Mitgliedern des Ortsbeirates und engagierten Priorter/-innen ins Rathaus um die weitere Vorgehensweise abzustimmen.
Es kann weitergehen
Im Ergebnis des sehr konstruktiven Gespräches darf ich hiermit verkünden: Es kann weitergehen! Nach gemeinsamer Prüfung wurde festgelegt, dass mit den vorhandenen Mittel aus dem Bürgerbudget (8056 €) bereits einige (ggf. auch vorbereitende) Maßnahmen realisiert werden können. Wir waren uns einig, dass zunächst die Gestaltung des Eingangsbereiches mit großen Robinienpfählen und die Abgrenzung zur geschützten Trockenrasenfläche südlich des Weges hergestellt werden sollen. Weiterhin sind ohne Bebauungsplan ökologische Maßnahmen wie z.B. die Totholzhecke vor den Brombeeren am Basketballplatz oder die Palettenmöblierung für den Pavillon möglich.
Die Aufstellung des Bebauungsplanes soll nach derzeitigem Kenntnisstand voraussichtlich im 2. Quartal 2026 abgeschlossen sein. Parallel werden durch die Gemeindeverwaltung bis dahin möglichst alle relevanten Punkte vorbereitet, um mit dem Satzungsbeschluss gleich in die Umsetzung erster Teile zu starten (z.B. Detailplanungen, Angebotseinholungen, Prüfung auf Fördermöglichkeiten usw.). Der Umfang hängt natürlich auch von der Haushaltslage ab, die mittelfristige Finanzplanung für 2024 geht von folgenden Ansätzen für unser Projekt aus:
2025: 15.000 €; ab 2026 jährlich 30.000 €. (!)
Ich denke, dass sind insgesamt betrachtet gute Nachrichten für unser Dorf und ich danke den Mitarbeiter/innen der Gemeindeverwaltung für das offene Ohr, die Zeit und die Ermutigung.
Sie haben die Wahl
Gern würde ich das Projekt weiter als Ansprechpartnerin im Ortsbeirat Priort begleiten. Dafür brauche ich jedoch Ihre Stimme(n) zur Kommunalwahl am 9. Juni 2024.
Was wir seit 2019 zusammen für den Platz geschafft haben:
ein neues Klettergerüst nach unseren Wünschen und Mitbringeparty zur Einweihung
die "Priorter Buddelkiste" aus dem Bürgerbudget
die Schattenbäume für den Spielplatz aus dem Bürgerbudget
die kleine Obstwiese auf dem Platz aus dem Bürgerbudget
die originelle Sitzgruppe aus dem Projekt "Von Bank zu Bank im Havelland"
das "Schwarze Brett für Jedermann" aus dem Bürgerbudget
2 Schwungliegen für den Spielplatz aus dem Bürgerbudget (demnächst)